Broschüre über die Graphik Werkstatt
Was ist eine Druckgraphik?
Unter „Graphik“, von dem griechischen Wort „graphein“ abgeleitet, was schreiben oder zeichnen bedeutet, verstehen wir im weitesten Sinn des Wortes das Transponieren gesehener oder erlebter Formen in die Gestalt von Linien, Punkten und Flächen.
Im engeren Sinn ist es eine schöpferische Umwertung der freien Zeichnungen des Künstlers durch handwerkliche Bearbeitung im entsprechendem Material mit dem Ziel, einen Abdruck herzustellen, d.h. das Werk in einer bestimmten Anzahl von Exemplaren zu vervielfältigen.
Der Künstler entscheidet wieviele Drucke zu machen sind und die gesamten Drucke nennt man eine Edition oder eine Auflage. Diese werden dann vom Künstler nummeriert und signiert.
Verschiedene Druckmethoden haben sich in der langen Geschichte der Druckgraphik entwickelt. Die vier bekanntesten Techniken sind der Holzschnitt*, die Radierung, die Lithographie und der Siebdruck. Abhängig davon, was ein Künstler ausdrücken will, wird er die eine oder andere Technik wählen. Die Technik soll sich nach dem Motiv oder vielmehr nach der Idee zu diesem Motiv richten. Oft ist es ratsam mit einem professionellen Drucker zusammen zu arbeiten.
*Wir denken, dass der Hochdruck (Holz- und Linolschnitt) hinlänglich bekannt ist und gehen in dieser Broschüre nicht näher darauf ein.
Tatsächlich gab es einmal – und da muss man gar nicht bis ins 15. Jhdt. zurück blicken – Zeiten, in denen unter Grafik (griechisch: „die beschreibende Kunst“) vorrangig die künstlerische Druckgrafik verstanden wurde. Selbstverständlich war das „before Apple“. Allmählich findet die Druckgrafik aber wieder vermehrt Anhänger, die von den einmaligen technischen und gestalterischen Möglichkeiten dieser Kunstgattung begeistert sind, darunter nicht wenige, die selbst eine oder ein paar der rund 400 (!) Techniken, die unter diesem Begriff zusammengefasst sind, kennenlernen und ausprobieren wollen.
„Die Druckgrafik ist so jung wie der, der sie denkt und macht“, meint Eric Neunteufel.
In diesem Sinn Druckgrafik erleben kann man seit August 2016 in der Werkstatt und Galerie von Eric Neunteufel und Angelika Kreilinger in Primmersdorf/Waldviertel.
Kreilinger ist Grafikerin und Restauratorin, Neunteufel einer der letzten in Österreich gelernten Kupferdrucker.
Nach seiner Gesellenprüfung studierte er Grafik in der Meisterklasse von Oswald Oberhuber an der „Angewand-ten“ sowie im Chelsea College of Arts in London.
Die Angebote der Graphik Werkstatt richten sich an alle Interessierten, aber auch an Künstler ohne eigene Werkstatt, die hier die bestehende Infrastruktur nutzen wollen.
Für Kreilinger ist „Druckgrafik die gelungene Mischung aus Kunst und Handwerk“. Beiden sieht man an, dass sie wissen wovon sie sprechen.
Wer eine Idee oder Interesse an dieser Arbeit hat, kann seine Vorstellungen hier umsetzen oder gemeinsam mit Neunteufel die einzelnen Arbeitsschritte durchgehen, eine Arbeitsmethode auswählen, um letzlich die eigene Druckgrafik in Händen zu halten.
Jürgen Niederdöckl 2017
Hände
Kazimir Malevic Malbuch
Arbeiten zum Werk von Kasimir Malewitsch:
Malewitsch - russischer Avandgardist des ersten Viertels des 20. Jhdts. - wird am 23. Februar 1879 in Kiew geboren und stirbt 1935 am 15. Mai in Leningrad.
Malewitsch über seine geliebten Bauern: „Das wichtigste Kriterium, nachdem ich die Arbeiter von den Bauern unterschied: die Zeichnung. Erstere stellen keine Zeichnungen her, waren nicht in der Lage, ihr Haus auszuschmücken, noch kümmerten sie sich um die Kunst. Die Bauern hingegen verfügten über all das ... Auf dem Lande interessierte man sich für die Kunst (zur damaligen Zeit kannte ich das Wort noch gar nicht). Es ist wohl richtiger zu sagen, das man dort Gegenstände herstellte, die mir ausserordentlich gut gefielen. Genau in diesen Gegenständen verbarg sich das Geheimnis meiner Sympathie für die Landleute. Mit großer innerer Bewegung beobachtete ich die Bauern bei der Herstellung ihrer Ornamente und half ihnen den Fußboden ihrer khata mit Tonerde zu bestreichen oder Verzierungen auf den Zimmerofen zu malen. Die Bauern malten hübsche, aber trollige Hähne, kleine Pferde und Blumen. Die Farben stellen sie an Ort und Stelle aus verschiedenen Tonerden und holländischem Azurblau her.“
Gouachen:
Farbradierungen:
Der Lesende
"Der Lesende" Broschürte Auflage 28,- € (incl 10% Ust.) / Auflage: 217 Stück |
Die Lithografie „Der Lesende“ von Eric Neunteufel bezieht sich auf die Keramik „Puschkin“ von Alexandra Zaitseva.
Zein Wigger hat auf diese Lithografie mit Zeichnungen reagiert, die im weiteren als Siebdruck über die Litographie gelegt wurden.
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(dadatex)-Karton
(dadatex)-Karton "eitel ist sein scheitel" Eine Arbeit zur 17ten Arpade Hans Arps aus dem Gedichtband "Die Wolkenpumpe". Format: 32,5 x 24,5 x 5,2 cm Idee, Konzept und Ausführung: Eric Neunteufel Buchbindearbeiten: Franz Holitzer Mit Beiträgen von Rudolf Horaczek, Carlo Hufnagl, Gerhard Jaschke, Jürg Jegge, Joachim Kern, Andreas Leikauf, Eric Neunteufel, Beate Zechner, Erwin Puls, Andreas Stark € 320,- / Auflage: 125 nummeriert und signiert, realisiert 50 Stück, 1997 |
Die Zeitung zum (dadatex)-Karton "eitel ist sein scheitel" |
1=bier Als Tourist im Reich der Germanistik
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